Damit gerechnet habe ich nicht. Um ehrlich zu sein, ist es für mich sogar noch ziemlich wie im Traum. Denn heute morgen habe ich meine Besucherzahlen gesehen und ich traute meinen Augen kaum: So viele Menschen begeistern sich für meine Reise durch die Welt der Liturgie. Das freut mich natürlich über alle Maßen. Genauso freut mich, dass andere Blogger auf meinen Blog aufmerksam geworden sind. Und die ersten Reaktionen sind alle sehr wohlwollend!
Wie wird man eigentlich Blogger?
In meiner Biographie habe ich ja erzählt, dass ich derzeit an meiner Doktorarbeit arbeite. Das ist ein sehr einsames Geschehen. Denn der einzige, der tagtäglich mit meinen Gedanken umgeht, bin ich selbst. Der Liturgiehistoriker wählt natürlich nur einen möglichen Weg, die gelebte Liturgie der Kirche Christi zu erfahren. Ich würde sogar so weit gehen zu sagen, dass es nicht die erste Erfahrungsweise ist. Das gefeierte Mysterium ist der Anfang aller Dinge. Den ersten Weg wählt also, wer staunend und anbetend am Mysterium teilnimmt. Der liturgische Reiseblog liturgica.org war mein erster Schritt aus der täglichen Einsamkeit meines Schreibtisches heraus.
Die ersten Schritte als Blogger Liturgiefuchs
Mit Ostern und der Kuriosität eines evangelischen Triduum sacrum begann die Reise auf diesem Blog. Weil ich so wunderbare Reaktionen bekam, machte sich der Liturgiefuchs auf die schwarzbesockten Pfoten und erkundete die Welt von Twitter und etwas später dann auch von Facebook. Dort veröffentliche ich heute Neuigkeiten und Beiträge. So viel Aufmerksamkeit schenktet Ihr mir dort: das überraschte mich völlig. Wegen meiner wissenschaftlichen Arbeit wurde ich nach Italien eingeladen und hatte Euch im Gepäck bei der Besichtigung von San Giovanni in Monte und der European Academy of Religion. Vielleicht hätte ich noch mehr von Tortellini al Ragù erzählen können. Dafür ist Bologna ja zu Recht weltberühmt.
Der Blog wächst
Seither begleitet Ihr mich. Für Euch ist es eine liturgische Reise. Für mich ist es in gewisser Weise mein Leben. Denn auch zu den Konventen meiner Ordensgemeinschaft, wie an Heimsuchung Marien, nehme ich Euch mit und erzähle Euch von der Bedeutung, die diese Lebensform für mich hat. Und was Ihr mir schenkt, begeistert mich weiterzumachen. Wer hat mich eigentlich auf den Photos in der Messe erspäht?
Erste öffentliche Reaktionen
Mit dem Spaziergang über den alten Kessenicher Friedhof kam dann die erste öffentliche Reaktion durch den Verein Summorum pontificum Bonn, die meine Gedanken gerne weiter verbreiten wollten. Darüber habe ich mich wirklich sehr gefreut, als ich unerwartet eine Nachricht im Postfach der Facebook-Seite von einem lieben Bruder im Herrn fand.
Die Folgen des Experiments
Mein Experiment ließ die Besucherzahlen dann durch die Decke gehen. Bis heute haben etwa 750 Menschen das Experiment mitgemacht: Wie das tapfere Schneiderlein habe ich fünf römische Messen auf einen Streich besucht. Und das in einer Zeit, da viele Menschen vielleicht im ganzen Jahr nicht auf fünf Messen kommen. Ich will nicht verhehlen, dass dieser Tag unwahrscheinlich anstrengend war. Aber mich nun über Eure Begeisterung freuen zu dürfen, macht alle Anstrengung wieder wett.
Blogger werten das Experiment aus
Auf kath-info.de berichtete am 29. Juli der Pater der Petrusbruderschaft über meinen Besuch in dem von ihm zelebrierten Hochamt. Er hat vielleicht die erste offizielle Reaktion der Blogoezese bei Weihrausch und Gnadenvergiftung gelesen und sich – so lese ich seine Worte – über meinen Beitrag gefreut. Zuletzt fand ich einen Beitrag über mich beim Kreuzknappen. (Was für großartige Namen!) Alle waren sehr wohlwollend, und in gewisser Weise erkannte ich darin den Segen des Herrn, dass er mir so ein wunderbares Publikum mit verständigen Augen schenkt.
Die Reise geht weiter
Mit so viel anerkennenden Rückmeldungen schenkt Ihr mir frohen Mut die Reise fortzusetzen. Bisher haben wir ja nur den evangelischen (sofern sie sich zur Catholica halten) und den römischen Teil der Einen, Heiligen, Katholischen und Apostolischen Kirche kennen gelernt. Die heutige Liturgiewissenschaft weiß aber um die ökumenische Weite, in die jeder Ritus gestellt ist. Mein Studium der Orthodoxen Theologie lässt mich etwa schon voller Vorfreude auf einen Besuch bei unseren ostkirchlichen Geschwistern schauen. Solltet Ihr ein besonders geeignetes Ziel kennen, meldet Euch bitte bei mir!
Bleibt behütet, darum bittet für Euch
Euer Liturgiefuchs