In paradisum — Ein Blick in den Himmel

Und wie von einer Hand aus Lie­be gezo­gen ward er auf­ge­ho­ben, dem Mann und dem Kreu­ze nach in die höchs­te Höhe getra­gen und beglei­tet von herr­li­chen Engeln, und als dem irdi­schen Leib der Kopf zu schwer ward, krön­ten schon die Engel das himm­li­sche Haupt mit der gol­de­nen Dor­nen­kro­ne der ewi­gen Herrlichkeit.“

Ich bin Schwe­re los in einem flie­gen­den Ziehen.
Es geht heim, das füh­le ich. Immer hin­auf. Was zieht mich da?
Es geht hin­ein in strah­len­de Wei­te.
Zum Para­die­se auf den Flü­geln der Mor­gen­rö­te gelei­ten sanft mich die Engel über den Rand der äußers­ten Meere.
Da sehe ich von fer­ne Lie­be lachen.

Süß durch­schwingt mich Gesang. Strei­chelt warm an mir vorbei. 


In para­di­sum dedu­cant te ange­li;
in tuo adven­tu sus­ci­piant te mar­ty­res,
et per­du­cant te in civitatem sanc­tam Ierusa­lem.
Cho­rus ange­lorum te sus­ci­pi­at,
et cum Laza­ro, quon­dam pau­pe­re,
æter­nam habe­as requiem.


Ein Licht leuch­tet aus mir her­aus in mich hin­ein. Sie sin­gen um mich her und ich lau­fe auf ihrem Gesang wie auf Stu­fen auf und ab. Sehe sie in wei­ßen wal­len­den wei­ten Gewän­dern. Das Ver­spre­chen, was ich nie glau­ben konn­te: Ich sehe es. Es ist wahr. Alles wahr. Para­die­sisch darf ich mein Lachen wei­nen. Da sehe ich mei­nen Groß­va­ter mit mei­nem Enkel. Hand in Hand.

Das Ver­spre­chen ist wahr.
Auf mich her­ab kommt das rei­che Leben, das nie mehr ster­ben wird.
Ich bin in die Wirk­lich­keit geworden.
Es ist mein Leben, das nie mehr Ster­ben wird.
Zuletzt. Heim­ge­kom­men durch den Schmerz.


Ins Para­dies gelei­te dich der Engel Chor;
bei dei­ner Heim­kehr neh­me dich auf der Mär­ty­rer Schar,
und sie füh­ren dich heim in die Hei­li­ge Stadt Jerusalem.
Der Chor der Engel neh­me dich auf,
und mit Laza­rus, dem vor­mals armen,
mögest du haben die ewi­ge Ruhe.


Liturgiefuchs